*Gelesen* Gerard Donovan – Ein bitterkalter Nachmittag

Heute werde ich etwas machen, was ich bisher noch nie gemacht habe – ich beginne eine Rezension, obwohl ich das Buch noch nicht ganz gelesen habe. Vielleicht auch weil ich das Buch noch nicht ganz gelesen habe. Denn dieses Buch raubt mir den Atem – so kalt ist es – weiße Atemwölkchen. So bedrückend ist es – Zittern am ganzen Körper. Etwas Schlimmes wird passieren, etwas ganz fürchterliches, unaussprechlich Grausames – und ich werde es nicht aufhalten können. Ich kann nur lesen. Selten habe ich mich schon nach wenigen Seiten so erdrückt und hilflos einer Situation ausgeliefert gefühlt.

 An einem Winternachmittag wird ein Mann von zwei Soldaten abgeholt und auf ein Feld geführt. Ihm wird eine Schaufel in die Hand gedrückt – Grab! sagen sie – und gehen. Dann stellt sich ein anderer Mann neben das Loch. Er überwacht den ersten Mann, den Bäcker des Dorfes. Die beiden kennen sich – von früher – von vor dem Krieg, der andere war der Geschichtslehrer, hat den Bruder des Bäckers unterrichtet. Lastwagen rollen heran und bringen Menschen, die schweigend am Rand des Feldes stehen und zusehen. Der Bäcker gräbt. Der Lehrer sieht zu und raucht.

Stille. Dann richtet der Lehrer sein Wort an den Bäcker, „Wollen wir uns unterhalten?“ Was klingt wie ein freundliches Angebot entwickelt sich in einem philosophischen Dialog zu einer Art geistigem Kräftemessen. Was ist böse? Um diese zentrale Frage dreht sich die gesamte Unterhaltung – Standpunkte werden dargelegt, Positionen bezogen – und ich als Leser gerate in eine Zwickmühle – muss ich mich für eine Position entscheiden oder kann ich auch zwischen den Stühlen sitzen bleiben?

Ein Kammerspiel. Ein Loch im Feld und zwei Personen. Auf diesem begrenzten Raum spielt sich die ganze Handlung von Ein bitterkalter Nachmittag ab – an einem einzigen Nachmittag.

Einerseits will ich unbedingt wissen, wie dieser Dialog, dieser Nachmittag zu Ende geht, wer den Schlusspunkt setzt – andererseits aber auch nicht. Es wird dunkel werden – und danach?

Es ist ein neuer Nachmittag – nicht mehr ganz so bitterkalt. Noch immer bin ich fasziniert vom schriftstellerischen Können des Gerard Donovan – von seinem Geschick so viel auf so wenig Platz unterzubringen – eine ganze Welt, zwei ganze Leben auf einem Feld am Rande eines Loches. Von der Art, mit welcher Unemotionalität er es schafft, die Grauen eines Bürgerkrieges darzustellen – und mich damit dennoch zu berühren. Von der Art, wie er seine Protagonisten zeichnet – zwei Männer auf Augenhöhe. Und wie er mir zuletzt die alles entscheidende Frage stellt – Bin ich der Lehrer oder der Bäcker?



Gebundene Ausgabe: 336 Seiten
Erschienen bei Luchterhand Literaturverlag
Oktober 2010
Aus dem Englischen von Thomas Gunkel
Originaltitel: Schopenhauer’s Telescope
ISBN: 978-3-6308-7342-8

✰ Gerard Donovan – Ein bitterkalter Nachmittag

Heute werde ich etwas machen, was ich bisher noch nie gemacht habe – ich beginne eine Rezension, obwohl ich das Buch noch nicht ganz gelesen habe. Vielleicht auch weil ich das Buch noch nicht ganz gelesen habe. Denn dieses Buch raubt mir den Atem – so kalt ist es – weiße Atemwölkchen. So bedrückend ist es – Zittern am ganzen Körper. Etwas Schlimmes wird passieren, etwas ganz fürchterliches, unaussprechlich Grausames – und ich werde es nicht aufhalten können. Ich kann nur lesen. Selten habe ich mich schon nach wenigen Seiten so erdrückt und hilflos einer Situation ausgeliefert gefühlt.

 An einem Winternachmittag wird ein Mann von zwei Soldaten abgeholt und auf ein Feld geführt. Ihm wird eine Schaufel in die Hand gedrückt – Grab! sagen sie – und gehen. Dann stellt sich ein anderer Mann neben das Loch. Er überwacht den ersten Mann, den Bäcker des Dorfes. Die beiden kennen sich – von früher – von vor dem Krieg, der andere war der Geschichtslehrer, hat den Bruder des Bäckers unterrichtet. Lastwagen rollen heran und bringen Menschen, die schweigend am Rand des Feldes stehen und zusehen. Der Bäcker gräbt. Der Lehrer sieht zu und raucht.

Stille. Dann richtet der Lehrer sein Wort an den Bäcker, „Wollen wir uns unterhalten?“ Was klingt wie ein freundliches Angebot entwickelt sich in einem philosophischen Dialog zu einer Art geistigem Kräftemessen. Was ist böse? Um diese zentrale Frage dreht sich die gesamte Unterhaltung – Standpunkte werden dargelegt, Positionen bezogen – und ich als Leser gerate in eine Zwickmühle – muss ich mich für eine Position entscheiden oder kann ich auch zwischen den Stühlen sitzen bleiben?

Ein Kammerspiel. Ein Loch im Feld und zwei Personen. Auf diesem begrenzten Raum spielt sich die ganze Handlung von Ein bitterkalter Nachmittag ab – an einem einzigen Nachmittag.

Einerseits will ich unbedingt wissen, wie dieser Dialog, dieser Nachmittag zu Ende geht, wer den Schlusspunkt setzt – andererseits aber auch nicht. Es wird dunkel werden – und danach?

Es ist ein neuer Nachmittag – nicht mehr ganz so bitterkalt. Noch immer bin ich fasziniert vom schriftstellerischen Können des Gerard Donovan – von seinem Geschick so viel auf so wenig Platz unterzubringen – eine ganze Welt, zwei ganze Leben auf einem Feld am Rande eines Loches. Von der Art, mit welcher Unemotionalität er es schafft, die Grauen eines Bürgerkrieges darzustellen – und mich damit dennoch zu berühren. Von der Art, wie er seine Protagonisten zeichnet – zwei Männer auf Augenhöhe. Und wie er mir zuletzt die alles entscheidende Frage stellt – Bin ich der Lehrer oder der Bäcker?







Gebundene Ausgabe: 336 Seiten
Erschienen bei Luchterhand Literaturverlag
Oktober 2010
Aus dem Englischen von Thomas Gunkel
Originaltitel: Schopenhauer’s Telescope
ISBN: 978-3-6308-7342-8

*Gelesen* Ina Weisse – Die Geliebte

„Ich hatte mich verliebt, und die Affäre mit ihm war unser gemeinsamer Aufstand gegen die Vernunft. Seine Rolle in meinem Leben war die Rolle des Es. Grenzenlos, unvernünftig, begehrenswert.“

 Namenlos. Sie und er. Zwei von vielen, die sich in dieses Rollenspiel aus Geliebter und Ehemann begeben – in dem das Ende schon vorher feststeht, noch bevor sich der erste Vorhang hebt.

 Der Anfang. Er spricht sie an – an ihrem Arbeitsplatz, einem kleinen Buchladen. Die Fronten sind klar abgegrenzt – er hat Frau und Kinder – sie ist Single. Er will sie, liebt sie – und will doch die Ehefrau nicht verlassen. Sie liebt ihn, will ihn – und fügt sich. Spielt nach seinen Regeln. Am Anfang ist das nicht schwer – alles fühlt sich so rebellisch, so verrückt, so richtig an. Das Rennrad, das sie sich nur für ihn anschafft; die Radtouren, die ihr sämtliche Kraftreserven rauben. Alles passt in dieses neue Leben. Auf dem Höhepunkt.

 Die Talfahrt. Sie merkt, dass sie nicht alleine ist. seine Familie – bisher nur im Hintergrund existent, hat ihren Auftritt. Er muss Verpflichtungen einhalten, er schläft mit seiner Frau, sie wird zwischenzeitlich auf die Nebenbühne gestellt. Treffen werden geplant wie Staatsakte. Sie muss für ihn verfügbar sein, jederzeit erreichbar – eifersüchtig wacht er über ihren Tagesablauf. Langsam wird sie sich dieser Schieflage bewusst – er hat alles, sie nichts. Wieso tut sie sich das an?

 Das Ende? Trennung – Versöhnung im Wechsel. Risse deuten sich an. Das Ende. Wenn ich hier verrate, dass die Geschichte einer Geliebten selten ein Happy End hat, verrate ich wohl nicht zu viel. Sie ist einfach nicht dafür bestimmt.

 Eigentlich erzählt Ina Weisse eine ganz einfache Geschichte, eine Liebesgeschichte, eine Geschichte von Schmerz und Wut – und dem Versuch, den Sinn in dem allen zu erkennen. Doch gerade in dieser Einfachheit liegt die Eindrücklichkeit dieses Romans. Und er lässt mich so viele Fragen stellen, die er nicht beantwortet. Wie kann er ihr das nur antun? Wie kann er das seiner Frau antun? Wieso kann er sich nicht entscheiden? Wieso lässt sie das alles geschehen? Wieso akzeptiert sie die Rolle im Schatten? Es gibt keine Antworten – und so sehr ich mein Gewissen um einen Standpunkt bemühe – es gibt keinen. Es gibt keine Rechtfertigung – auch wenn sie die Erzählerin ist, sie versucht niemals ihr Handeln zu entschuldigen, zu erklären – und das macht sie in all ihrer Schwäche für ihn zu einer unglaublich starken Frau. Zu einer Liebenden. Einer Geliebten. Es gibt kein Für sie oder Wider ihn. Es gibt nur diese Geschichte – zwei Menschen, Liebe, Leidenschaft – und einfach keine Vernunft.

 „So gegensätzlich wir auch waren, wir teilten die Hoffnung, irgendwie durchzukommen, ohne dass jemand ernsthaften Schaden an seiner Seele nehmen würde.“


Gebundene Ausgabe: 223 Seiten
Erschienen bei Goldmann Verlag
Oktober 2010
ISBN: 978-3-4423-1217-7

✰ Ina Weisse – Die Geliebte

„Ich hatte mich verliebt, und die Affäre mit ihm war unser gemeinsamer Aufstand gegen die Vernunft. Seine Rolle in meinem Leben war die Rolle des Es. Grenzenlos, unvernünftig, begehrenswert.“

 Namenlos. Sie und er. Zwei von vielen, die sich in dieses Rollenspiel aus Geliebter und Ehemann begeben – in dem das Ende schon vorher feststeht, noch bevor sich der erste Vorhang hebt.

 Der Anfang. Er spricht sie an – an ihrem Arbeitsplatz, einem kleinen Buchladen. Die Fronten sind klar abgegrenzt – er hat Frau und Kinder – sie ist Single. Er will sie, liebt sie – und will doch die Ehefrau nicht verlassen. Sie liebt ihn, will ihn – und fügt sich. Spielt nach seinen Regeln. Am Anfang ist das nicht schwer – alles fühlt sich so rebellisch, so verrückt, so richtig an. Das Rennrad, das sie sich nur für ihn anschafft; die Radtouren, die ihr sämtliche Kraftreserven rauben. Alles passt in dieses neue Leben. Auf dem Höhepunkt.

 Die Talfahrt. Sie merkt, dass sie nicht alleine ist. seine Familie – bisher nur im Hintergrund existent, hat ihren Auftritt. Er muss Verpflichtungen einhalten, er schläft mit seiner Frau, sie wird zwischenzeitlich auf die Nebenbühne gestellt. Treffen werden geplant wie Staatsakte. Sie muss für ihn verfügbar sein, jederzeit erreichbar – eifersüchtig wacht er über ihren Tagesablauf. Langsam wird sie sich dieser Schieflage bewusst – er hat alles, sie nichts. Wieso tut sie sich das an?

 Das Ende? Trennung – Versöhnung im Wechsel. Risse deuten sich an. Das Ende. Wenn ich hier verrate, dass die Geschichte einer Geliebten selten ein Happy End hat, verrate ich wohl nicht zu viel. Sie ist einfach nicht dafür bestimmt.

 Eigentlich erzählt Ina Weisse eine ganz einfache Geschichte, eine Liebesgeschichte, eine Geschichte von Schmerz und Wut – und dem Versuch, den Sinn in dem allen zu erkennen. Doch gerade in dieser Einfachheit liegt die Eindrücklichkeit dieses Romans. Und er lässt mich so viele Fragen stellen, die er nicht beantwortet. Wie kann er ihr das nur antun? Wie kann er das seiner Frau antun? Wieso kann er sich nicht entscheiden? Wieso lässt sie das alles geschehen? Wieso akzeptiert sie die Rolle im Schatten? Es gibt keine Antworten – und so sehr ich mein Gewissen um einen Standpunkt bemühe – es gibt keinen. Es gibt keine Rechtfertigung – auch wenn sie die Erzählerin ist, sie versucht niemals ihr Handeln zu entschuldigen, zu erklären – und das macht sie in all ihrer Schwäche für ihn zu einer unglaublich starken Frau. Zu einer Liebenden. Einer Geliebten. Es gibt kein Für sie oder Wider ihn. Es gibt nur diese Geschichte – zwei Menschen, Liebe, Leidenschaft – und einfach keine Vernunft.

 „So gegensätzlich wir auch waren, wir teilten die Hoffnung, irgendwie durchzukommen, ohne dass jemand ernsthaften Schaden an seiner Seele nehmen würde.“







Gebundene Ausgabe: 223 Seiten
Erschienen bei Goldmann Verlag
Oktober 2010
ISBN: 978-3-4423-1217-7

✰ Krystyna Kuhn – Das Tal 1.3 – Der Sturm

Ein Sturm zieht auf. Eigentlich wollte ich das Tal mit den anderen für ein paar Tage verlassen – es ist Remembrance Day und alle Schüler haben ein paar Tage frei – doch wir kommen nicht weit. Erst trödelt Debbie ewig lange rum, und dann bauen wir einen Unfall. Zu Fuß geht es zurück ins Internat, zusammen mit Julia, Chris, Rose, Benjamin und eben Debbie, die sich insgesamt sehr merkwürdig verhält. Irgendetwas hat sie gesehen, dass sie ganz hysterisch werden lässt.

 Im Internat ist nur ein Sicherheitsbeamter – eigentlich sollten es zwei sein, doch Ted ist verschwunden – und dann taucht eine geheimnisvolle DVD auf, die direkt mit der Vergangenheit und den Geschehnissen damals, auf dem Ghost, zu tun hat. Wer hat sie im Kinoraum platziert und was will er damit bezwecken. Eins steht fest – ganz allein sind wir nicht. Und draußen tobt ein Jahrhundertsturm.

 Im dritten Teil der Tal-Serie wird es noch spannender. Die Kulisse – gespenstisch. Ein verlassenes College, der tosende Sturm, fünf Jugendliche, die sich selbst überlassen sind – dazu das wachsende Misstrauen unter den Freunden – denn es gibt unausgesprochenes zwischen ihnen – Verhalten, dass sich nicht erklären lässt – Debbies Hysterie, Chris Aggressionen; all das vergrößert den Spalt, der sich durch die Clique zieht. Und all das passiert an einem einzelnen Tag – fast in Echtzeit bin ich dabei, versuche den einzelnen zu folgen, Geheimnisse aufzudecken und zu verstehen, was die Freunde bewegt. Krystyna Kuhn schafft es mal wieder, mich an ihr Buch zu fesseln; mal wieder kann ich es einfach nicht weglegen – bis der Sturm sich gelegt hat.Gleichzeitig forsche ich immer noch nach dem Geheimnis, dass sich um die Bergsteigergruppe und den Ghost rankt – was ist damals passiert? Einiges wird aufgedeckt – natürlich verrate ich hier nicht, was; einiges bleibt im Dunkeln; und einiges verwirrt mich nur noch mehr.

 Eins steht fest – jemand ist in das College eingedrungen und er hat es auf jemanden abgesehen – aber auf wen?







Broschiert: 265 Seiten
Erschienen bei Arena
November 2010
ISBN: 978-3-4010-6531-1

✰ Bastian blogt: Gitta Gampe – Plüschseele und Drahtseilnerven

Heute überlasse ich das rezensieren mal jemand anderem – einem, der sich mit dem Thema des Buches viel besser auskennt als ich. Also Bastian – erzähl mal.

Ich hab heute das Buch von der Gitta Gampe gelesen, also eigentlich hat das der Bruce geschrieben – und der ist ein Bruder von mir – oder mindestens ein Halbbruder. Ist ein Halbbruder eigentlich auch ein ganzer Bär? Muss ich mal nachforschen.

Das bin ich – Bastian – und hier les ich dem Bruce sein Buch

 Jedenfalls ist das voll spannend, wie der Bruce erzählt, dass er von China nach Deutschland gekommen ist – das bin ich nämlich auch – und das war ganz genauso! Nur, dass ich dann im Regal gelandet bin – aber ich hatte ja Glück, die Claudi (muss ich erklären – bei der wohn ich und die schreibt sonst hier) hat mich gesehen und mitgenommen. War keine schöne Zeit davor…da kann ich total verstehen wie der Bruce sich gefühlt hat – und deshalb mag ich das Buch schon. Toll find ich auch, dass der Bruce alle seine Bärenbrüder finden will – na ja, jetzt hab ich ihn ja gefunden und vielleicht kann der sich ja mal melden….auch wenn ich auf alle Fälle hier wohnen bleiben will. Bei meinen Freunden. Und bei Claudi. Die weint sonst.

 Ich bin aber auch ganz dolle neidisch auf den Bruce – der darf ganz

Lesen und schreiben(-lassen) macht hungrig – und ich liiiiiiebe Kekse!

 viel reisen, Baltrum und Dänemark und so – darf ich nicht, ich sitze immer auf dem Sofa und schlafe nachts bei der Claudi im Bett. Dabei fände ich so ein Abenteuer total toll. Besonders als ich gelesen hab, dass der Bruce ein Piratentuch gekriegt hat….so ein richtiger Seebär – ich will auch so was haben. Aber ich will mich nicht beschweren, ich trag sonst nur selbstdesignte Strickpullover – alle in Handarbeit erstellt und Unikate – sowas hat sonst kein Bär!

Das sind übrigens meine Freunde – Konstantin Hase, Hundi Anselm Benedikt, Augusta Luise (ich nenn sie Lulu) und Winnie Schäfchen – Claudi wollte nicht aufs Foto, sie hat gesagt, sie sieht nicht fotogen aus – Frauen eben!

Hatte ich jetzt schon erwähnt, dass ich das Buch vom Bruce ganz toll finde? Ach so, hatte ich. Kriegt fünf von fünf möglichen Bärentatzen….ähm, Sternen natürlich. Die Fotos, die drin sind, find ich auch super – hab gleich mal selbst welche machen lassen. Und vielleicht schreib ich ja auch mal was…

Jetzt nur noch schnell Korrektur lesen – und ab die Post!

Broschiert: 80 Seiten
Erschienen bei Books on Demand
Mai 2010
ISBN: 978-3-8391-7963-5

*Gelesen* Kim Harrison – Madison Avery – Totgeküsste leben länger

Das Leben könnte so schön sein für Madison Avery – gerade ist sie zu ihrem Vater gezogen, ist 17 geworden, hat mit einem süßen Typen rumgeknutscht – der sich dummerweise als uralter Zeitwächter entpuppt und sie umgebracht hat. Ausgerechnet an ihrem Geburtstag! Jetzt ist sie tot – mausetot – aber durch einen blöden Fehler immer noch hier auf Erden. Der Fehler heißt Barnabas und ist eigentlich ihr Schutzengel – und sollte auf sie aufpassen, hat jedoch kläglich versagt. Wie gut, dass sie dem Zeitwächter noch sein Amulett klauen konnte.

 Mit der Illusion eines Körpers sitzt Madison also nun fest, muss sich mit ihrem zwar hübschen, aber nicht sehr kompetenten Schutzengel arrangieren und irgendwie versuchen, ihren Körper wiederzubekommen – und dabei den Todesengeln ausweichen, die es auf ihre Seele und das gestohlene Amulett abgesehen haben. Tot zu sein bringt ganz schön viele Probleme mit sich…

 Totgeküsste leben länger ist der erste Band der neuen Reihe um Madison Avery. Mit einer Protagonistin, die – vorsichtig gesagt – ein wenig anders ist. Ihre Haare sind lila gefärbt, ihre Kleidung punkig angehaucht und ihr Vorstrafenregister – nun ja, reden wir nicht darüber. Eine richtige Göre eben. Frech und vorlaut – zum gern haben. Sie lässt sich eben nicht einfach was sagen – auch nicht von einem Schutzengel. Läuft auch nicht schreiend vor irgendwelchen schwarzen Gestalten weg, sondern packt zu. Stellt sich der Gefahr. Madison Avery ist ein Vorbild für alle Mädchen, die sich nicht anpassen wollen, die ihren eigenen Stil haben – und trotzdem ans Ziel kommen.

 Kim Harrison schreibt spannend und mit viel Humor, immer mit einem kleinen Augenzwinkern auf das Fantasy-Genre. Denn bei ihr sind Schutzengel und Zeitwächter nicht die überirdisch perfekten Wesen – auch sie treten in Fettnäpfchen, was zu urkomischen Situationen führt. Und die Protagonistin – die übrigens fröhlich-frech aus ihrer Sicht erzählt, ist auch keine Schönheit, kein liebes Mädchen – und eben auch keine graue Maus – sondern eine durchgeknallte Außenseiterin. Es geht rasant und geschickt an allen Klischees vorbei – mich als Leser im Schlepptau. Und jetzt schon voller Vorfreude auf Band 2.



Broschiert: 293 Seiten
Erschienen bei Loewe Verlag
Juni 2010
Aus dem Amerikanischen von Sandra Knuffinke und Jessika Komina
Origintaltitel: Once Dead, Twice Shy
ISBN: 978-3-7855-7141-5

✰ Kim Harrison – Madison Avery – Totgeküsste leben länger

Das Leben könnte so schön sein für Madison Avery – gerade ist sie zu ihrem Vater gezogen, ist 17 geworden, hat mit einem süßen Typen rumgeknutscht – der sich dummerweise als uralter Zeitwächter entpuppt und sie umgebracht hat. Ausgerechnet an ihrem Geburtstag! Jetzt ist sie tot – mausetot – aber durch einen blöden Fehler immer noch hier auf Erden. Der Fehler heißt Barnabas und ist eigentlich ihr Schutzengel – und sollte auf sie aufpassen, hat jedoch kläglich versagt. Wie gut, dass sie dem Zeitwächter noch sein Amulett klauen konnte.

 Mit der Illusion eines Körpers sitzt Madison also nun fest, muss sich mit ihrem zwar hübschen, aber nicht sehr kompetenten Schutzengel arrangieren und irgendwie versuchen, ihren Körper wiederzubekommen – und dabei den Todesengeln ausweichen, die es auf ihre Seele und das gestohlene Amulett abgesehen haben. Tot zu sein bringt ganz schön viele Probleme mit sich…

 Totgeküsste leben länger ist der erste Band der neuen Reihe um Madison Avery. Mit einer Protagonistin, die – vorsichtig gesagt – ein wenig anders ist. Ihre Haare sind lila gefärbt, ihre Kleidung punkig angehaucht und ihr Vorstrafenregister – nun ja, reden wir nicht darüber. Eine richtige Göre eben. Frech und vorlaut – zum gern haben. Sie lässt sich eben nicht einfach was sagen – auch nicht von einem Schutzengel. Läuft auch nicht schreiend vor irgendwelchen schwarzen Gestalten weg, sondern packt zu. Stellt sich der Gefahr. Madison Avery ist ein Vorbild für alle Mädchen, die sich nicht anpassen wollen, die ihren eigenen Stil haben – und trotzdem ans Ziel kommen.

 Kim Harrison schreibt spannend und mit viel Humor, immer mit einem kleinen Augenzwinkern auf das Fantasy-Genre. Denn bei ihr sind Schutzengel und Zeitwächter nicht die überirdisch perfekten Wesen – auch sie treten in Fettnäpfchen, was zu urkomischen Situationen führt. Und die Protagonistin – die übrigens fröhlich-frech aus ihrer Sicht erzählt, ist auch keine Schönheit, kein liebes Mädchen – und eben auch keine graue Maus – sondern eine durchgeknallte Außenseiterin. Es geht rasant und geschickt an allen Klischees vorbei – mich als Leser im Schlepptau. Und jetzt schon voller Vorfreude auf Band 2.







Broschiert: 293 Seiten
Erschienen bei Loewe Verlag
Juni 2010
Aus dem Amerikanischen von Sandra Knuffinke und Jessika Komina
Origintaltitel: Once Dead, Twice Shy
ISBN: 978-3-7855-7141-5

 

*Gelesen* Manfred Lütz – Irre! Wir behandeln die Falschen

Irre – normal – krank – gesund – in all diesen Kategorien denken wir und packen Menschen in die dazugehörigen Schubladen. Und dann kommt ein Psychiater daher – Manfred Lütz heißt er – und behauptet, dass die von uns so gefürchteten Psychopathen in Wirklichkeit gar keine sind. Nein, sie sind ganz normal – und gerade deshalb so gefährlich! Hitler, Stalin, Mao – sie alle waren grausam und menschenverachtend – aber das lässt sich nicht mit einer krankhaften Veranlagung entschuldigen oder erklären – sie waren ganz normal und im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte – und nur deshalb überhaupt zu diesen Gräueltaten in der Lage.Umdenken ist angesagt!

Umdenken sollte man ohnehin, wenn man dieses Buch liest – und denken im allgemeinen sollte man auch – denn Manfred Lütz schreibt zwar durchaus humorvoll, erhebt aber nicht den Anspruch, einfach nur zu unterhalten. Er will aufklären, mit Vorurteilen aufräumen; die Welt der Psychiatrie, die für die meisten etwas Bedrohliches hat, ein wenig erleuchten. Mit geschichtlichem Hintergrund, Humor, eigenem Erlebten und nebenbei auch Kritik an der Institution an sich rückt er so erst einmal das Wie und Warum in den Fokus – um sich dann auf das zu konzentrieren, was immer im Mittelpunkt stehen sollte – den Menschen und das Was. Was sind eigentlich Sucht, Depression, Schizophrenie? Was kann man dagegen tun? In leicht verständlicher Sprache erklärt Manfred Lütz und räumt auch hier mit Vorurteilen auf, die über psychische Krankheiten vorherrschen. Aufklärung gegen dumme Illusionen – ohne Banalisierung, denn man sollte nicht vergessen, dass es bei allem Humor immer noch um Krankheiten geht, die durchaus lebensbedrohlich sein können.

Bei Psychiatrie denken viele an grell erleuchtete Flure, Schreie und dann kommen einem wohl noch zwei weiß gekleidete Pfleger entgegen, die einen sich windenden und in eine Zwangsjacke gezwängten Patienten halb tragen, halb mitschleifen. Manfred Lütz – und ich nebenbei auch – gibt Entwarnung – So ist es nicht! Sondern viel lustiger….



Gebundene Ausgabe: 208 Seiten
Erschienen bei Gütersloher Verlagshaus
September 2009
ISBN: 978-3-5790-6879-4

✰ Manfred Lütz – Irre! Wir behandeln die Falschen

Irre – normal – krank – gesund – in all diesen Kategorien denken wir und packen Menschen in die dazugehörigen Schubladen. Und dann kommt ein Psychiater daher – Manfred Lütz heißt er – und behauptet, dass die von uns so gefürchteten Psychopathen in Wirklichkeit gar keine sind. Nein, sie sind ganz normal – und gerade deshalb so gefährlich! Hitler, Stalin, Mao – sie alle waren grausam und menschenverachtend – aber das lässt sich nicht mit einer krankhaften Veranlagung entschuldigen oder erklären – sie waren ganz normal und im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte – und nur deshalb überhaupt zu diesen Gräueltaten in der Lage.Umdenken ist angesagt!

Umdenken sollte man ohnehin, wenn man dieses Buch liest – und denken im allgemeinen sollte man auch – denn Manfred Lütz schreibt zwar durchaus humorvoll, erhebt aber nicht den Anspruch, einfach nur zu unterhalten. Er will aufklären, mit Vorurteilen aufräumen; die Welt der Psychiatrie, die für die meisten etwas Bedrohliches hat, ein wenig erleuchten. Mit geschichtlichem Hintergrund, Humor, eigenem Erlebten und nebenbei auch Kritik an der Institution an sich rückt er so erst einmal das Wie und Warum in den Fokus – um sich dann auf das zu konzentrieren, was immer im Mittelpunkt stehen sollte – den Menschen und das Was. Was sind eigentlich Sucht, Depression, Schizophrenie? Was kann man dagegen tun? In leicht verständlicher Sprache erklärt Manfred Lütz und räumt auch hier mit Vorurteilen auf, die über psychische Krankheiten vorherrschen. Aufklärung gegen dumme Illusionen – ohne Banalisierung, denn man sollte nicht vergessen, dass es bei allem Humor immer noch um Krankheiten geht, die durchaus lebensbedrohlich sein können.

Bei Psychiatrie denken viele an grell erleuchtete Flure, Schreie und dann kommen einem wohl noch zwei weiß gekleidete Pfleger entgegen, die einen sich windenden und in eine Zwangsjacke gezwängten Patienten halb tragen, halb mitschleifen. Manfred Lütz – und ich nebenbei auch – gibt Entwarnung – So ist es nicht! Sondern viel lustiger….







Gebundene Ausgabe: 208 Seiten
Erschienen bei Gütersloher Verlagshaus
September 2009
ISBN: 978-3-5790-6879-4